- Programm soll Gesundheitsvorsorge für Mitarbeiter
ausdehnen - umfasst Prävention, AIDS-Tests und medikamentöse
Behandlung und beginnt im südlichen und östlichen Afrika
Amsterdam, Niederlande - PharmAccess International hat heute
seine Teilnahme an einem Programm der Coca Cola Africa
Foundation und der Abfüller des Unternehmens bekannt gegeben,
das die Gesundheitsvorsorge für Coca-Cola-Mitarbeiter deutlich
erweitert wird. Auch Population Services International und
GlaxoSmithKline sind an der Initiative beteiligt.
Das Programm soll in den kommenden 12 Monaten in zunächst 19
Ländern anlaufen, im zweiten Jahr folgen 37 weitere Länder.
Die Initiative umfasst Aufklärungskampagnen in allen Abfüllanlagen,
einen freiwilligen Beratungsservice und HIV-Tests für alle
60.000 Coca-Cola-Mitarbeiter und ihre Lebenspartner. Außerdem
werden Betroffene mit antiretroviralen Medikamenten gemäß den
jüngsten Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO
versorgt.
Bedeutung des Programms. Nach Zahlen von UNAIDS, dem
HIV/AIDS-Programm der Vereinten Nationen, sind in Afrika rund 30
Millionen Menschen mit dem HIV-Virus infiziert. Diese humanitäre
Katastrophe beispiellosen Ausmaßes erfordert mutiges Handeln.
Zudem betrifft HIV/AIDS in erster Linie Menschen im besten
reproduktiven Alter - Kinder und alte Menschen sind nach dem Tod
der Betroffenen häufig auf sich allein gestellt. Dies wirkt
sich erheblich auf das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung
der betroffenen Länder aus. Einerseits ist klar, dass Armut die
Ausbreitung von HIV/AIDS fördert, andererseits ist HIV/AIDS
aber auch für den Fortbestand der Armut mitverantwortlich. Im
Zeitalter der Globalisierung bedrohen die Unterschiede bei
Wohlstand und Gesundheit zwischen verschiedenen Nationen und
Regionen weiter die Stabilität und Sicherheit der ganzen Welt.
Die pharmazeutische Industrie hat den Preis für eine
antiretrovirale Therapie von 800 US$ pro Monat in den
Industriestaaten auf 40 - 100 US$ für Entwicklungsländer
gesenkt. Dennoch ist die Zahl der Menschen, die in Afrika
medikamentös behandelt werden, immer noch sehr gering. Gegenwärtig
ist die Zahl derer, die sich die Behandlung leisten können, größer
als die Zahl der Einrichtungen, in denen diese Medikamente erhältlich
sind. Sowohl aus humanitärer als auch aus wirtschaftlicher und
entwicklungspolitischer Sicht können wir uns nicht leisten,
diesen Standorten antiretrovirale Medikamente vorzuenthalten.
Die Initiative von Coca Cola Africa stellt eine riesige Chance
dar, dieses Vorhaben umzusetzen.
PharmAccess International wird im Rahmen des Programms von
Coca Cola Africa in allen beteiligten Ländern Richtlinien für
die medizinische Behandlung sowie Hilfspersonal vor Ort
bereitstellen, medizinisches Personal ausbilden und das Programm
überwachen und auswerten. Gleichzeitig wird PharmAccess
International die Behandlungszentren bewerten, ihre Mitarbeiter
ausbilden und die Zentren zulassen. Im Laufe der Zeit könnten
diese Einrichtungen auch als Ausbildungsstätten für andere
Kliniken dienen, die gleichzeitig ihre Patienten dorthin überweisen
könnten. So kann die Initiative dazu beitragen, den Zugang zu
Behandlungszentren noch weiter auszudehnen.
"Keine Organisation kann allein gegen AIDS kämpfen;
Coca Cola Africa und seine Abfüller sind jedoch fest
entschlossen, ihren Teil dazu beizutragen", so Alexander B.
Cummings, Vorsitzender der Coca Cola Africa Foundation und
President von Coca Cola Africa. "Die geplante Umsetzung der
Initiative in ganz Afrika dürfte enorme Auswirkungen haben. Das
Argument, nachhaltige antiretrovirale Behandlung sei in Afrika
unmöglich, wird damit widerlegt; gleichzeitig dürfte die
Initiative andere Unternehmen, NGOs und andere Arbeitgeber dazu
bewegen, ihre Mitarbeiter ebenfalls besser zu versorgen. In der
vergangenen Woche ging das niederländische Parlament in diesem
Bereich mit gutem Beispiel voran: Es billigte die Einführung
eines Beratungs-, Test- und Behandlungsprogramms für alle
Mitarbeiter von niederländischen Botschaften und
Entwicklungshilfeorganisationen in Afrika."
PharmAccess International ist eine in Amsterdam angesiedelte
gemeinnützige Gesundheitsorganisation, die sich in erster Linie
auf die HIV/AIDS-Behandlung in ressourcenarmen Ländern
konzentriert. Das Ziel der Organisation ist, HIV-Infizierten und
AIDS-Kranken auf klinisch verantwortungsbewusste Weise und zu
tragbaren Kosten besseren Zugang zu medizinischer Versorgung und
Behandlung zu verschaffen.
PharmAccess International ist an der Umsetzung von derartigen
medizinischen Versorgungsprogrammen in 15 Ländern in der
Subsahara-Region und Asien beteiligt, darunter ein Programm für
die Mitarbeiter von Heineken International in 6 Ländern und ein
Gemeinschaftsprojekt mit Roche Pharmaceuticals in 4 Ländern.
Die Initiativen erfolgen stets in Zusammenarbeit mit lokalen
Partnern aus dem öffentlichen und dem Privatsektor. PharmAccess
International wird zu einem wesentlichen Teil vom niederländischen
AIDS-Hilfefonds finanziert.
Die wichtigste Aufgabe von PharmAccess International liegt
darin, die Schranken abzubauen, die die Behandlung von
AIDS-Erkrankungen behindern. Die Barrieren, die verhindern, dass
HIV-positiven Menschen in Entwicklungsländern die Versorgung
zukommt, auf die sie ein Recht haben, müssen ständig überwacht
und schrittweise aus dem Weg geräumt werden. Der Abbau dieser
Barrieren darf jedoch nicht zu einem Abbau der Behandlungsqualität
führen. Der Kontakt zu Wissenschaft und Forschung muss deshalb
stets aufrechterhalten werden.
Professor Joep M. A. Lange, Vorsitzender, PharmAccess
International Präsident, International AIDS Society
Weitere Informationen erhalten Sie von Prof. J. M. A. Lange
unter den Rufnummern +31 620543374 / +31 650518807. Einzelheiten
zu PharmAccess International finden Sie auf der Website http://www.pharmaccess.org/.
26. September 2002, 22:40
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