DÜSSELDORF. In den vergangenen drei
Jahren erlitten viele Anleger zum Teil deutliche Verluste. Dennoch gab
es vor allem im Bereich Alternativer Anlagen auch
Investmentstrategien, die bei moderaten Risiken mit Renditen in der Größenordnung
von 10 bis 15 % überzeugen konnten. So brachte zum Beispiel die Hedge
Funds-Strategie „Managed-Futures“ in den vergangenen drei Jahren
eine durchschnittliche annualisierte Rendite von über 8 %. Basis der
Berechnungen ist der in der Hedge Fund-Branche stark beachtete
CSFB-Tremont -Index. Es ist davon auszugehen, dass Managed Futures
weiter an Bedeutung gewinnen werden. Dies liegt nicht nur an den
weiterhin intakten Aussichten zum Risiko-Rendite-Verhältnis, sondern
auch an der Eignung dieser Instrumente zur Portfolio-Diversifikation.
Grund genug Managed-Futures näher zu betrachten.
Im Gegensatz zu Aktien und Renten,
deren Zweck es ist, dem Wirtschaftskreislauf Kapital zur Verfügung zu
stellen, sind die Futures- Märkte durch die Funktion des
Risikotransfers geprägt. So begegnen sich auf Futures-Märkten grundsätzlich
zwei Akteure: Kommerzielle Absicherer (Hedger) und Investoren (also
Spekulanten).
Während Hedger in der Regel ein unerwünschtes
Preisrisiko ausschalten wollen, sind Investoren bereit, die
Preisrisiken der Hedger wie eine Versicherung für eine Risikoprämie
zu übernehmen. Ein Beispiel aus dem Bereich Rohstoffe sind
Fluggesellschaften, die Öl-Futures kaufen, um sich vor steigenden
Preisen abzusichern. Gleichzeitig gibt es aber immer auch Akteure, die
sich gegen fallende Preise schützen wollen, wie beispielsweise Ölfirmen.
Für den Investor heißt das, dass er – je nachdem, wo der Angebots-
bzw. Nachfrageüberhang entsteht – die entsprechende Gegenposition
einnimmt. Da Renditen von Futures- Strategien im wesentlichen von der
Preisunsicherheit der zu Grunde liegenden Spot-Märkte abhängen, ist
davon auszugehen, dass diese auch in Zukunft unabhängig von der
Entwicklung der Aktien- und Rentenmärkte attraktiv bleiben.
Wie bei traditionellen Anlageklassen können
auch Futures-Investoren grundsätzlich aktiv oder passiv handeln.
Aktive Strategien werden von so genannten Commodity Trading Advisors
(CTA) eingesetzt, die ein Teilsegment der Hedge Fund-Industrie
ausmachen. Wegen des klar definierten Risikoprofils und geringerer Gebühren
sind für viele institutionelle und private Anleger allerdings auch
die passiven Futures-Strategien interessant. Zum Beispiel bildet der
seit Januar 2001 gehandelte SAIS-Group-Futures-Index (sGFI) die auf
kommerziellem Risikotransfer beruhenden Renditen systematisch ab.
Für den Investor heißt das, er
investiert breit gestreut in 25 durch den Index abgebildete Märkte.
Futures auf Aktienmärkte sind in diesem Index wegen der fehlenden
Risikotransferfunktion für Aktien hingegen nicht enthalten. In jedem
einzelnen dieser Märkte nimmt der Index systematisch die
Gegenposition der Mehrheit der kommerziellen Hedger ein. Dies
geschieht durch eine langfristige auf dem Preismomentum basierende
Trendfolgestrategie. Dabei entspricht der zu Grunde liegende
Zeithorizont von mehreren Monaten dem kommerzieller Hedger. Zurückverfolgt
bis zum Beginn der 90er-Jahre hat der Index eine
Durchschnittsentwicklung von mehr als 12 % p. a. bei einer Volatilität
von 10 % gebracht. Selbst in den vergangenen schwierigen zwölf
Monaten war er für seine Investoren mit einem Plus von mehr als 10 %
lukrativ. Für eine Anlage in den -Index spricht auch, dass die
historische Korrelation mit Aktien bei null liegt bzw. geringfügig
negativ ist. Das heißt, eine Beimischung dieser Anlage steigert die
Effizienz des Gesamtportfolios des Investors.
Dr. Lars Jaeger und Michel Jacquemai
sind beide Partner der Partners Group in Zug.
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So genannte Commodity Trading Advisor
(CTA) investieren das ihnen von Anlegern anvertraute Geld an den
internationalen Terminbörsen. Sie engagieren sich in Finanztitel- und
in Rohstoff-Terminkontrakten. Ziel der CTA ist es dabei, eine von den
traditionellen Anlageformen Aktien und Anleihen losgelöste positive
Wertentwicklung zu erreichen.
Die Strategie der „Managed Futures“
zielt auch auf das Erreichen absoluter Renditen. Die CTA orientieren
sich – im Gegensatz zu Managern von Investmentfonds – bei ihren
Anlage-Entscheidungen nicht an irgendwelchen Indizes. Ihr Ziel ist es,
eindeutige Trends an den Terminbörsen zu entdecken und diese Trends
durch den Kauf und Verkauf von Futures möglichst lange
„auszureiten“.
In Deutschland wird der Begriff „Managed
Futures“ mit Derivate- Vermögensverwaltung übersetzt. Diese
Strategie wird in der Finanzwelt allgemein als die „Königsklasse
der Kapitalanlage“ angesehen.
Quelle: HANDELSBLATT