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Joe Ross
DAY-TRADING
Tagesgeschäfte an den Futuresbörsen
 

15. Auswahl der besten Positionen (Seite 93-100)

Für jeden Trader ist es von enormer Wichtigkeit, daß er lernt, die bestmöglichen Positionen zu identifizieren.

Diese Identifikation von potentiell guten Positionen kann sich von einer Person zur anderen unterscheiden, da wir alle dazu neigen, Positionen unterschiedlich zu sehen. Was für einen wie eine Konsolidierung aussieht, sieht für einen anderen mehr nach Volatilität aus, und so weiter.

Aber jeder kann lernen zu erkennen, was in einem Markt passiert und die Voraussetzung für erfolgreiche Geschäfte schafft.

Nachdem man die ein oder zwei Methoden und Techniken erkannt hat, die beständig funktionieren, ist es sehr wichtig, diese so anzupassen, daß sie innerhalb des persönlichen Referenzrahmens, der Geisteshaltung und der Mentalität des Traders zu der höchsten Gewinnwahrscheinlichkeit führen können.

Wir handeln nicht alle gleich. Das ist der Grund, warum es offenkundig lächerlich ist, sich darüber zu sorgen, wieviel Personen dieses Buch kaufen und benutzen werden. Die Stopps werden nicht alle am gleichen Niveau plaziert, denn jeder Trader verhält sich nach einem anderen Level von Risikotoleranz, alle Trader haben unterschiedlich große Konten und jeder fühlt sich mit unterschiedlichen Kontraktbeständen komfortabel. Auch ist es wahrscheinlich, daß zu einem gewissen Maß in verschiedenen Märkten gehandelt wird, denn die persönlichen Wahrnehmungen über das, was handelbar ist, unterscheiden sich von Trader zu Trader.

Ich kann meinen Lesern nur so weit entgegenkommen, indem ich genau zeige, was für mich komfortabel ist. Sie können dann meine Methoden entsprechend ihrer eigenen Mentalität anpassen.

Der Trick besteht darin, Erfolg zu identifizieren und an diesem kleben zu bleiben. Wenn etwas funktioniert, dann verändert man es nicht. Ich experimentiere nicht mit etwas, das Geld bringt. Ich bleibe bei den besten Positionen, die ich finden kann. Es gibt keinen Grund, hinter einem Markt herzurennen. Ich bin langsam, wenn ich in einen Markt einsteige, und ich bin schnell, wenn ich aussteige.

Falls ich nicht absolut von einem Geschäft überzeugt bin, dann engagiere ich mich nicht. Falls ein Markt sich nicht exakt so entwickelt, wie ich es mag, dann bleibe ich dem Markt fern. Ich warte auf solche Geschäfte, die exakt zu meinen Spezifikationen passen. Alle anderen lasse ich vorbeigehen. Wenn ich heute nicht handeln kann, was macht es? Der Markt mag für jemand anderen die Möglichkeit bieten, ein Vermögen machen - kein Problem für mich. Ich diszipliniere mich selbst, meine Geschäfte zu kennen, und dann nehme ich nur diese Positionen. Ich lasse nicht zu, daß die Gier von mir Besitz ergreift.

Wie sieht ein gutes Geschäft aus? Lassen Sie mich Ihnen zeigen, wie es für mich aussieht. Es mag nicht genauso sein wie das, was jemand anderes mögen könnte, aber es wird ähnlich sein.

Bild 42

In dem in Bild 42 gezeigten Rohölchart interessiere ich mich für ein Geschäft, das auf einem Ausbruch aus der Konsolidierung basiert, die sich am nächsten zum Hoch des vorangegangenen Tages ereignete. Die Preise hatten knapp vor dem Hoch konsolidiert und waren dann kurz vor Handelsschluß wieder in den Konsolidierungsbereich zurückgefallen.

Am nächsten Morgen eröffneten die Preise niedriger. Durch eine Bündelung von Schlußpreisen auf dem gleichen Niveau wie die Gruppe der flachen Hochs vom Vortag plus dem Hoch, das durch einen kurzen Ausbruch entstand, bildete sich eine viereckige, kastenförmige Formation der Preise, da all diese Notierungsstäbe in dem gleichen Bereich konsolidierten.

Gemäß meinem in den vorangegangenen Kapiteln formulierten Plan, möchte ich einen Ausbruch aus der Konsolidierung handeln, die sich am nächsten zum Hoch des Vortages gebildet hat. Wenn es irgendwie möglich ist, warte ich nicht darauf, daß das Hoch selbst genommen wird.

Warum? Ich möchte schon in dem Markt sein, wenn und falls das Hoch von gestern genommen wird. Warum möchte ich schon vorher in dem Markt positioniert sein? Dafür gibt es zwei Gründe:

1. Falls die Konsolidierung nach oben durchbrochen wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß die Preise weiter steigen und das Hoch von gestern testen werden. Wenn das passiert, kann ich einen kleinen Gewinn realisieren. Ich werde auch in dem Fall einen Frühstart haben, wenn die Preise steigen, das Hoch von gestern durchbrechen und sich noch weiter höher bewegen.

2. Falls die Preise das Hoch von gestern nehmen, dann ist das genau die Stelle, an der eine ganze Menge Kaufaufträge in den Markt kommen werden, da viele Trader in der Regel ihre Kaufstopps an solchen Punkten plazieren. Der Schwung, den diese Käufe auslösen werden, schiebt die Preise noch höher, wodurch ich bei einem solchen Ereignis eine hervorragende Chance habe, meine großen Gewinne zu machen.

Ein ausführlicher Blick auf den Chart wird genau zeigen, was passierte.

15.1 Warten auf die richtigen Geschäfte

Die ganze Idee, die hinter meinem Trading steht, ist, daß es mir nichts ausmacht, einen kleinen Verlust zu nehmen oder vielleicht nur Kosten zu haben, wenn ich dafür in dem Moment im Markt sein kann, in dem er anfängt zu rennen.

Normalerweise werde ich nicht mit einem Verlust ausgestoppt, der meinem ganzen eingegangenen Risiko entspricht. Wenn die Märkte aus einem Konsolidierungsbereich ausbrechen, weisen sie in der Regel genügend Schwung auf um sicherzustellen, daß ich zumindest meine Kosten mit dieser Bewegung decken kann. Dann werde ich meine Stopps an die Gewinnschwelle ziehen, und ich werde nicht verletzt, falls die Notierungen wieder zurückfallen. Sollten die Käufe oder Verkäufe ausreichend sein, die an der Stelle des tatsächlichen Ausbruchs in den Markt kommen, um die Notierungen ein wenig weiter zu tragen, dann werde ich meinen zweiten Kontrakt glattstellen.

In dem Fall, in dem die Notierungen genügend Schwung haben und der Markt weiter läuft, werde ich mit meinem dritten Kontrakt meinen Anteil von der Bewegung bekommen.

Erwarte ich, alles zu bekommen, bis zum profitabelsten Punkt des Tages? Nein. Alles was ich möchte, ist ein Stück der Bewegung. Manchmal bekomme ich mehr, manchmal weniger, aber zumindest werde ich etwas bekommen. Mit einem ganzen Haufen von diesen Stücken verdiene ich meinen Lebensunterhalt.

Es kommt oft vor, daß ich ausgestoppt werde, und wenig oder gar nichts für das von mir eingegangene Risiko bekomme, und dann sehen muß, wie der Markt in die von mir erwartete Richtung läuft. Werde ich dann dem Markt hinterherjagen? Nein! Wenn es nicht so passiert, wie ich es möchte, dann vergesse ich das Geschäft. Das Geschäft muß mein Geschäft sein. Es muß auf meine Art passieren, entsprechend meines Plans, oder ich möchte nichts, egal was nachfolgend passiert. Kein "aber wenn", kein "falls nur". Mein Weg oder kein Weg!

Ich werde jetzt eine andere Position zeigen.

Bild 43

Falls die Kurse aus dem Konsolidierungsniveau der umrahmten Bereiche nach oben ausbrechen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß sie das Hoch testen werden.

Was ich am nächsten Handelstag gerne sehen möchte, wäre eine etwas niedrigere Eröffnung, gefolgt von etwas mehr Handel auf der Höhe des umrahmten Niveaus.

Ein Ausbruch würde mich in den Markt bringen, und ich hätte genügend Raum zwischen dem Ausbruchsniveau und dem Hoch, um zumindest meine Kosten zu decken. Wenn die Kurse weiter steigen, könnte ich einen Gewinn realisieren, und falls der Markt rennt, werde ich einen kräftigen Gewinn realisieren.

Falls es nicht auf der von mir erwarteten Art passiert, lasse ich das Geschäft vorbeigehen.

Bild 44

Die umrahmten Bereiche zeigen einen kritischen Konsolidierungsbereich.

Der erste Kasten zeigt, daß auf diesem Preisniveau viel gehandelt wurde, und kurz vor Handelsschluß bildete sich eine wimpelmäßig geformte Korrektur.

Der zweite Kasten zeigt, daß die Preise am folgenden Tag zur Markteröffnung diese Konsolidierung wieder fortsetzten. Es wäre ein gutes Geschäft gewesen, eine Kaufposition bei einem Ausbruch aus der in dem zweiten Kasten gezeigten Konsolidierung einzugehen. Ich ignoriere die Spitzenhochs und /oder Spitzentiefs (spikes). Was mich interessiert ist die Tatsache, daß die Preise so oft auf dem gleichen Niveau gehandelt wurden.

Der dritte Kasten zeigt, daß die Preise später am Tag erneut auf dem alten Konsolidierungsniveau gehandelt wurden, nachdem sie jetzt das Tagestief erreicht hatten. Die Tiefs in dem vierten Kasten befinden sich ungefähr in der Mitte von der Konsolidierung, die man in dem dritten Kasten sehen kann. Bei dem Ausbruch aus der Konsolidierung, die der vierte Kasten umrahmt, hätte man eine Leerverkaufsposition eingehen können. Wie man sehen kann, legten die Preise eine hübsche Bewegung vor. Wenngleich der Goldpreis nicht rannte, so realisierte ich doch ich mit allen drei Kontrakten einen Gewinn.

Der fünfte Kasten zeigt das Konsolidierungsniveau, das am Ende des Tages entstand. Es liegt ungefähr auf der Höhe des früheren Konsolidierungsbereiches, der in Kasten vier zu sehen ist. Ich würde am folgenden Tag keine Kaufposition eingehen, die ausschließlich auf einen Ausbruch aus der Konsolidierung basiert, die man in Kasten fünf sehen kann, denn es ist nicht die Konsolidierung, die sich am nächsten zum Hoch befindet.

Bild 45

Statt dessen würde ich weitere Entwicklungen abwarten. Ich würde es sehen wollen, daß noch einmal an diesem Niveau gehandelt wird. Und dann würde ich den Ausbruch aus diesem Bereich handeln, der sich am besten anbietet.

Bild 46

Bild 46 zeigt ein fast perfektes Geschäft im S&P 500. Der linke Kasten läßt erkennen, daß die Kurse kurz vor Handelsschluß konsolidierten, nachdem sie ein Hoch erreicht hatten. Am nächsten Morgen eröffnete der Markt höher mit einer Notierungslücke, und die Kurse fielen dann wieder zurück in den Konsolidierungsbereich. Danach schwankten die Kurse für eine Weile und schließlich brachen sie dann aus. Der S&P rannte bis zum Handelsschluß.

Bild 47

Wenngleich ich die Bonds nicht nach einem Fünf-Minuten-Chart handle, so wollte ich doch dieses klassische Beispiel zeigen, denn es erklärt, worüber ich spreche. Es passierte genau an einem Tag, als es genug Aktivität in den Bonds gab, damit sich die Kurse auf einem Fünf-Minuten-Chart "ausformen" konnten.

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17. Strategie und Taktiken (Seite 109-113)

Ich habe meinen Plan gezeigt. Der Plan zeigt meine Strategie in den Märkten. Strategie ist die Planung und Steuerung meiner Handelsoperation. Ich plane, an bestimmten Notierungsniveaus Gewinne zu nehmen. Ich plane, meine Kosten zu decken. Ich plane, meinen dritten Kontrakt laufen zu lassen. Ich plane, wie und wo ich Fortsetzungspositionen eingehen werde. Ich weise meinen Broker an, die Aufträge auszuführen, die ich plaziere.

Taktik hingegen ist der Weg, mit dem ich meine Positionen in und um Konsolidierungsbereiche herum anordne und manövriere. Durch die Taktik setze ich mich in den Märkten selbst in die beste Position, um Vorteile aus den Notierungsbewegungen zu ziehen, die durch den Schwung des Marktes entstehen.

Meine Taktik sieht man in den Methoden, die ich für meine Auftragsplazierung, meine Stoppplazierung, meine Gewinnmitnahmen, usw. benutze.

In diesem Zusammenhang ist Strategie die Planung und Steuerung meiner Positionen, wogegen Taktiken für ihre Durchführung und Bewegung benutzt werden.

17.1 Fortsetzungsgeschäfte

Ich habe gezeigt, wie und wann ich ein Fortsetzungsgeschäft (continuation trade) auf einem Fünf-Minuten-Chart eingehen werde. Ich werde einen Ausbruch aus der nächsten Konsolidierung handeln, die nach dem ersten Ausbruch kommt, der meinen anfänglichen Einstieg generierte. Es muß noch mindestens eine Stunde Handelszeit übrig sein, damit ich eine solche Position eingehe. Ich werde einen weiteren Ausbruch aus einer nachfolgenden Konsolidierung handeln, wenn dafür noch genug Handelszeit vorhanden ist. Zusammenfassung: An einem einzigen Tag werde ich in einem Markt nicht mehr als drei Geschäfte durchführen, die in die gleiche Richtung gehen.

Es gibt ein paar zusätzliche Kriterien für Fortsetzungsgeschäfte:

Normalerweise gehe ich eine Fortsetzungsposition nur dann ein, wenn sich mein dritter Kontrakt im Gewinn befindet und nicht durch einen Rücksetzer oder eine Korrektur von 50 % ausgestoppt wurde.

Die besten Fortsetzungspositionen entstehen an den Punkten der Ross-Haken. Wenn ein Haken ein flaches Hoch oder Tief hat, dann dürfen Sie nicht erwarten, daß die Fortsetzung so weit führen wird, wie es bei einem Ross-Haken sein wird, der ein spitzes Hoch oder Tief gebildet hat.

17.2 Umkehrgeschäfte

Gibt es einen Zeitpunkt, an dem ich die Richtung einer Position drehen werde? Ja, den gibt es. Manchmal wird ein Markt einen Außentag machen (outside day). Das bedeutet, der Markt könnte das Hoch von gestern nehmen, danach die Richtung drehen, und dann das Tief von gestern unterschreiten. Der Außentag kann von seinem Hoch bis zu seinem Tief so lang sein, daß er die Hochs und Tiefs von mehreren Tagen nimmt. Ich achte auf einen solchen Tag, wenn in den Märkten fieberhafte Aktivität herrscht.

Die Regeln für eine Richtungsänderung sind identisch mit den Regeln für das Trading in eine Richtung: Ich handle bei einem Ausbruch aus der längsten und engsten Konsolidierung, die sich vor einem Extrem ereignete.

Es kann sein, daß ich früh an einem Tag eine Kaufposition halte, und später befinde ich mich dann in einer Verkaufsposition. Es kann sogar vorkommen, daß ich den Markt im Laufe eines Tages drei weitere Male in die entgegengesetzte Richtung zu meiner anfänglichen Position handle.

Ich spreche hier nicht über die Umkehrung einer schlechten Position. Dazu komme ich später. Worüber ich spreche, ist Flexibilität in meiner Planung. Was ich sagen möchte ist, daß ich eine Geisteshaltung brauche, die realisiert, daß sich solche Dinge ereignen können, und daß ich einen Plan brauche, der solche Eventualitäten zuläßt. An einem Außentag werde ich nicht meine Taktik ändern. Ich gehe weiterhin Positionen ein und stelle Positionen glatt, aber meine Strategie bereitet mich darauf vor, was in solch einer Situation zu tun ist.

17.3 Notierungslücken

Wie gehe ich mit Notierungslücken (gap) um? Wenn die Notierungen meine Einstiegskonsolidierung mit einer Notierungslücke durchbrechen, dann lasse ich das Geschäft vorbeigehen. Aber falls die Preise wieder in die Konsolidierung zurückfallen und dann erneut ausbrechen, dann handle ich, wie ich es ursprünglich geplant hatte. In Bild 55 sehen Sie, worauf ich achte:

Bild 55

Beachten Sie, die Notierungen müssen erneut an oder in der Nähe des gleichen Notierungsniveaus konsolidieren, wo sie es auch am Vortag taten. Die vorangegangene, parallele Konsolidierung kann bis zu drei Tage zurückliegen. Es gibt einen weiteren Weg, wie ich nach einer Lückeneröffnung handeln werde. Ich gehe in diesem Fall eine Position ein, wenn die Notierungen mit einer Lücke eröffnen, dann durch eine vorangegangene Schiebezone korrigieren und dann wieder in die Richtung der Eröffnung ausbrechen.

Bild 56

Was werde ich machen, falls es zu falschen Ausbrüchen kommt? Ich werde diesen letzten Chart in Bild 57 noch einmal zeigen.

Bild 57

17.4 Erster Ausbruch und zweiter Ausbruch

Der in Bild 57 gezeigte zweite Einstiegsversuch bringt uns zu einem weiteren Punkt, der mein Trading betrifft.

Es gibt einen konservativeren Weg, diese Ausbrüche aus Konsolidierungen zu handeln, die sich vor dem tatsächlichen Ausbruchspunkt ereignen, der auf einem Einstiegssignal basiert. Ich erkläre das besser eingehender.

Ich bin bereit, eine Position einzugehen, die auf einem Ausbruch aus einer Konsolidierung basiert, wenn ich davon ausgehen kann, daß dies ein Ausbruch sein wird, der die Anforderungen von einem meiner Einstiegssignale erfüllen wird. Zum Beispiel steht ein Markt kurz davor, das Hoch einer Schiebezone zu durchbrechen. Ich suche nach einer Konsolidierung, die kurz vor diesem Ausbruch stattfindet. Bis jetzt habe ich gezeigt, daß meine Technik darin besteht, den ersten Ausbruch aus der Konsolidierung zu handeln, die sich vor dem tatsächlichen Ausbruch aus einem der Mittleren oder Großen Einstiegsignale gebildet hat.

Ein konservativerer Ansatz ist es jedoch, den zweiten Ausbruch aus der Konsolidierung zu nehmen. Dabei werden eine Menge guter Geschäfte verpaßt. Aber es werden auch eine Menge kurzfristiger Rücksetzer vermieden. In Bild 58 illustriere ich, worüber ich spreche. Zum Teil ist es eine Frage der Wahrnehmung.

Bild 58

Beachten Sie, der zweite Ausbruch muß das Tief des ersten Ausbruchs unterschreiten.

Der Rohölchart in Bild 58 zeigt, daß die Preise auf dem Niveau des Tiefs des vorangegangenen Tages am Punkt A konsolidierten. Danach konsolidierten sie zur Handelseröffnung am nächsten Tag erneut am Punkt B. Als die Preise die Konsolidierungstiefs bei 3260 durchbrachen, hätte eine Leerverkaufsposition bei dem ersten Kontrakt zur Kostendeckung geführt und für den zweiten Kontrakt wäre ein Gewinn von etwa 10 Punkten angefallen. Die nachfolgende kurze Rally hätte das Stopp an der Gewinnschwelle erreicht und das Geschäft wäre vorbei gewesen. So ist es tatsächlich passiert, als ich dieses Geschäft durchführte. Hätte ich jedoch auf den zweiten Ausbruch gewartet, der am Punkt C zu sehen ist, dann wären die Ergebnisse für den dritten Kontrakt besser ausgefallen, auch wenn der Einstieg etwas niedriger, bei etwa 3240, erfolgt wäre. Manchmal gibt es keine Reflexrally oder Reflexkorrektur und diese Art von Geschäft wird vollkommen verpaßt. Aber wenn es zu einer Reflexrally kommt, und es folgt dann ein zweiter Ausbruch aus dem Konsolidierungsbereich, dann sind die Chancen für Gewinne höher.

Das Trading des zweiten Ausbruchs geht Hand in Hand mit meinem kleinen Einstiegssignal, und damit führt das letzte Beispiel hervorragend in das nächste Thema über.

Aber bevor wir dazu kommen, möchte ich den Chart dieses bilderbuchhaften Geschäftes zeigen, das ich gerade im Goldmarkt, am Tag als ich dieses schreibe, gemacht habe (Bild 59).

Bild 59